Kandidatenblog

Ein Leben zwischen Kindergarten und Podiumsdiskussion

Morgen ist es soweit, meine nun 6jährige Elternzeit geht zu Ende. In dieser Zeit habe ich als Mama von zwei Kindern diese von der Wiege bis zur Kindergartenzeit begleitet, mich mit den Piraten politisch engagiert und quasi nebenbei in Teilzeit gearbeitet.

Zwischen Schlaflied und kommunalem Finanzausgleich
Durch die Wahl zur Spitzenkandidatin der Piraten zur Landtagswahl 2014 hat sich mein ehrenamtliches Engangement schnell zu einem Nebenjob entwickelt. Hier zeigt sich eine gute Zeiteinteilung als wichtige Eigenschaft um nicht im Wust der Termine und Aktionen unterzugehen. Arzt-Vorsorgetermine der Kinder wechseln sich ab mit Piraten-Pressefrühstück und Projektmeetings auf Arbeit. Es kann dann auch mal vorkommen, dass man abends bei uns zu Hause zwischen dem Abendessen und dem Zubettbringen einen fliegenden Schichtwechsel erlebt, nämlich dann wenn noch eine Podiumsdiskussion oder andere Termine auf dem Plan stehen.
Das Behandeln und Ausarbeiten von politischen Themen ist aufgrund meiner Vollzeitbeschäftigung immer erst nach dem Schlafengehen meiner beiden Liebsten möglich. Dabei ist es auch essentiell wichtig schnell zwischen Schlaflied und dem kommunalen Finanzausgleich umschalten zu können.

Warum das Ganze eigentlich?
Häufig werde ich gefragt, warum ich mir diese Dreifachbelastung (Familie, Beruf, Politik) eigentlich antue. Meine Kinder sind die Antwort auf diese Frage, die ich mir auch manchmal selbst stelle. Meiner Ansicht nach sind wir nicht nur für die Versorgung und Erziehung unserer Kinder verantwortlich, sondern auch dafür ihnen eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. Diese Verantwortung dürfen wir nicht einfach bei den Verwaltungen und Regierungen abgeben! Denn diese sehen die Gesellschaft oftmals nur als zu verwaltende Ressource. Menschen werden in Zahlen erfasst, in Formeln gegossen und in Gruppen kategorisiert und gegeneinander ausgespielt. Minderheiten werden in Prozenten ausgedrückt, Ängste der Menschen werden abgetan, engagierte Initiativen als Wutbürger bezeichnet und entscheidungsrelevante Informationen zurückgehalten.
All dies ist für mich kein Zustand der Kinder und Heranwachsende ermuntert mutig zu sein und sich frei zu entwickeln.

Warum Piraten?
Eine Beteiligungsmöglichkeit mit der Schnelligkeit des Internets, die Überall-Erreichbarkeit, virtuelles Zusammenarbeiten – all das ermöglicht es mir, wann immer ich will, dabei zu sein und mit Anderen zu kommunizieren, auch ohne körperlich anwesend zu sein. Unser Programm ist gemeinsam online erstanden, unsere Pressemitteilungen werden gemeinsam online erstellt, der Wahlkampf wird gemeinsam online geplant, wichtige Themen werden gemeinsam online diskutiert. Ohne diese Möglichkeiten könnte ich als berufstätige Mutter nicht aktiv Politik machen.

Vereinbarkeit von Politik und Internet
Ich hoffe, dass im Zuge des Breitbandausbaus nicht nur die physikalische Vernetzungsmöglichkeit geschaffen wird, sondern die Politik auch die Chancen erkennt, die diese Vernetzung bietet. Podiumsdiskussionen können auch online organisiert werden und lassen somit viel mehr Menschen direkt teilhaben. Die vielbeschworene Bürgernähe heisst nicht nur einmal auf dem Marktplatz eines Orts zu stehen sondern allseits erreichbare Kanäle anzubieten. Politik fassbar zu machen heisst auch, die politische Arbeit in die vernetzte Welt zu transportieren.

Wir alle haben eine Verantwortung! Fangen wir klein an und gehen wählen. Am 14. September ist Landtagswahl in Thüringen.

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